Die Überschrift "Wölfe in Deutschland" ist lediglich wegen der besseren Auffindbarkeit in den Suchmaschinen gewählt worden. Die Thematik und die hier aufgeführten Arbeiten von Prof. Geist umfassen aber die gesamte globale Problematik der Wiedereingliederung von Großraubtieren in bewohnten Kulturlandschaften, d.h. in verhältnismäßig dicht von Menschen besiedelten Gebieten, also auch in Deutschland.
Valerius Geist, ehemaliger Professor of Environmental Science,
The University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada,
ehem. Professor für Umweltwissenschaften, Biologe, Universität Calgary, Alberta, Canada
Prof. Dr. Valerius Geist
* 2. Februar 1938 Nikolajew/Ukraine;
† 6. Juli 2021 British Columbia/Canada,
Ein erster Nachruf hier (Quelle: Alberni Valley News)
Prof. Valerius Geist gilt als DER international anerkannte Experte und Verhaltensforscher für die Problematik der Wieder-Eingliederung von Raubtieren, speziell von Wölfen, in bewohnte Kulturlandschaften. Seine jahrzehntelangen wissenschaftlich exakten Forschungen, die sachlich, durch Tatsachen fundiert und ungeschönt aufbereitet sind, hat er als Autor in vielen internationalen Fachzeitschriften, Symposien, Kongressen und Einzelvorträgen sowie auf Internet-Plattformen publiziert und in Fachkreisen höchste Anerkennung erworben. Sie gelten bei unabhängigen Wolfs-Forschern als wichtige Arbeitsgrundlage. Besonders für die aktuelle Problematik der Wiedereingliederung von Wölfen in Deutschland bzw. Mitteleuropa sind seine Arbeiten als Autor richtungsweisend und maßgebend.
Unser mittlerweile recht enger Kontakt entstand vor wenigen Jahren bei unseren Forschungsarbeiten zu Max Hinsche, der von 1926-1935 in Kanada, am Athabasca River / Alberta und im Yukon Territory, als Wissenschaftler, Trapper, Großwildjäger, Präparator und Schriftsteller gearbeitet hat und seine für die damaligen Zeiten neuen und hochinteressanten Forschungsergebnisse in seinem Buch "Kanada wirklich erlebt" korrekt niedergeschrieben hatte. Hinsche war der erste Forscher und Trapper, der seine Erlebnisse und Erkenntnisse so korrekt niederschrieb. Diese sind auch heute noch hochaktuell, und Prof. Geist beruft sich immer wieder auf Hinsches grundlegende Erkenntnisse und zitiert diese, besonders zu den Verhaltensweisen der Wölfe im Zusammentreffen und in der wachsenden Kunkurrenz mit Menschen auf verhältnismäßig engen Lebensräumen.
Prof. Geist informiert uns über seine neuen, zumeist in Englisch verfassten Arbeiten und hat uns erlaubt, diese wegen ihrer Bedeutung für unseren mitteleuropäischen Zivilisationsraum auf dieser Website zu verlinken und so einer breiteren Interessenten-Gruppe bekannt zu machen.
Wir besitzen für die einzelnen Artikel fast ausnahmslos Fassungen in Deutsch. Die Übersetzungen hat uns freundlicherweise Frau Christine Bogs fachgerecht und der Spezifik der Themen entsprechend angefertigt, wofür wir ihr an dieser Stelle danken. Auch Prof. Geist greift bei seiner Publikationstätigkeit auf diese deutschsprachigen Fassungen zurück und bewertet deren Qualität in einem Brief v. 31.7.2014 an uns so:
"... Wie Sie gesehen haben, erhielt ich eine Art SOS von Herrn Junginger, und ich bin Ihnen sehr dankbar, daβ Sie so schnell und gründlich Ihn mit dem begehrten Material versorgten. Bitte meinen herzlichen Dank an Ihre Schwägerin ausrichten, denn die Übersetzungen sind sehr gut. Ich leite sie weiter an eine Französiche Dame die sich mit Wolfproblemen beschäftigt, den Deutsch wird gerne in Elsaβ Lothringen gelesen! Es freut mich auch, dass Sie diese Übersetzungen an die Jägerschaft weiterleiten..."
Wölfe in Deutschland - Fotos: © Klaus Schönfuß
Ganz neu als Veröffentlichung (Februar 2021):
Vortrag: Geist, Val, Grand Junction, Colorado August 11th 2018,
Banquet and Wolf Symposium, Big Game Forever.
In seinen Publikationen weist er immer wieder darauf hin, dass die Wölfe den Wildbeständen ernsten Schaden zufügen. In einer Analyse untersucht Geist die Zusammenhänge zwischen dem Wachsen der Wolfspopulationen durch Neuansiedlung und ungehinderte Vermehrung und dem Schwinden der Hochwildarten in amerikanischen Nationalparks und deren Rückzug in menschliche Siedlingsräume (Zerstörung der Wildpopulation), ebenso die Verbreitung von Krankheiten durch Wölfe und die Übertragung auf Menschen (Zystische Echinococcose). Auch die destruktive Hybridisierung mit Kojoten und Haushunden in dichtbesiedelten Gebieten bewirke genetische Veränderungen der echten Wölfe, die letztlich infolge der Zerstörung der echten Genetik des Canis lupus letztlich zur Vernichtung dieser Spezies führe.
Auch die historisch gewachsene Problematik „Warum die Wölfe in Amerika harmlos waren“ wird darin untersucht.
Inhaltsverzeichnis:
Hiier die Volltext-Version (in Deutsch)
Ganz neu (Februar 2021):
Valerius Geist
Eine Mammutelfenbein-Skulptur mit Löwenkopf und menschlichem Körper wurde in der Hohlenstein-Stadel-Höhle in Süddeutschland gefunden. Die Skulptur ist zwischen 30 bis 35 Tausend Jahre alt und ist die älteste Skulptur, die je gefunden wurde. Sie kommt somit aus dem Aurignac, dem ältesten Zeitalter des Oberen Paleolithikum, eine Kultur moderner Menschen, welche die der Neanderthaler erzetzte... Es bedarf über 400 Stunden, eine solche Figur zu schnitzen. Die Figur ist handlich und wurde zu ihren Zeiten viel gehandhabt, was man an der glattpolierten Oberfläche ersehen kann. Sie repräsentierte somit etwas Wichtiges. Das kann man auch daran erkennen, dass sie in einer abgelegenen Nebenhöhle, abseits der Wohnfläche an Eingang der Höhle, aufbewahrt wurde. Dort fand man noch einen kleinen, aus Elfenbein geschnitzten Mammut sowie die durchbohrten Zähne von Wolf, Fuchs und Rothirsch. Splitter von Knochen, Elfenbein oder Feuerstein gab es dort nicht.
Die Nebenhöhle wurde somit nicht bewohnt, sondern galt nur als Abstellraum mythischer Figuren. Das ist im Kontrast zu Venusfiguren, welche mit keinen bestimmten Ablegeorten verbunden sind, sondern sogar im Abfall bewohnter Bodenflächen zu finden sind, wir etwa die „Venus of Hole Fels“ (Conrad 2009, Soffer et al 2000). Diese Figur ist gleichaltrig mit dem Löwenmenschen und somit die älteste Venusfigur, die jemals gefunden wurde. Man fand aber unweit von ihr eine ganz kleine Statue, die, grob geschnitzt, dem Löwenmenschen ähnelt und somit als „kleiner Bruder” der großen Löwenmenschen-Statue gilt. Der „kleine Bruder” verdiente scheinbar keinen spezillen Ablegeort. Auch nicht die recht kleine dritte grobe Löwenmenschenfigur, welche in der gefunden wurde.
Die Löwenmenschenfiguren deuten auf eine etablierte Mythologie, welche Menschen und Löwen vereinte. Auch die dreiundsiebzig ausgezeichneten Abbildungen von Löwen in der gleichaltrigen Chauvet-Höhle deuten darauf hin (Parker und Clottes 2000). Da sich die Höhlenmalerei des Oberen Paläolythikums nur mit Wünschenswertem befasste, so bestehet die Frage, warum Löwen im Aurignac so außerordentlich gewünscht waren?
Um das zu beantworten, muss man sich zuerst vorstellen, was die modernen Menschen, die nach Zentral-Europa eindrangen, vor sich fanden. Sie schoben sich ein in ein Ökosystem als Spitzenraubtiere, in welchem es schon große Spitzenraubiere gab, so den Höhlenlöwen, Leoparden, Scimitar-Katzen, Höhlenhyänen, Wölfe und zeitweilig auch den Höhlenbären. Um zu überleben, mussten sich Menschen nicht nur gegen große Konkurrenz behaupten, um genügend Wildtiere zu erjagen, sondern solche auch regelmäßig einbringen, wenn es dringend nötig war. Man musste deshalb nicht nur auf Raubtiere aufpassen, sondern vor allen auf solche, welche die Jagd unmöglich machten. Das waren Raubtiere, die große Panik beim Wild auslösten, so dass die Landschaft tagelang wildfrei wurde...
Hier die Volltext-Version (in Deutsch)
„Der Wolf in Europa – Utopie und Wirklichkeit“
Wissenschaft und der gesellschaftliche Konsens zwischen Pro und Kontra.
The Wolf in Europe – Utopia and Reality”
Vortrag von Prof. Geist, gehalten auf der
Internationalen Tagung zur Situation des Wolfes in Europa
am 24 bis 28.04.2019 in Halberstadt/Sachsen-Anhalt / Germany.
Der Vortrag soll in Beiträge zur Jagd und Wildforschung Nr. 44, S. 65 - 72, veröffentlicht werden.
Hier vorab die PDF-Version, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Prof. Valerius Geist vom 02.02.2020.
Echinokokkose (Echinococcus granulosus)
Autor: Valerius Geist, Professor Emeritus of Environmental Science,
The
University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada,
14. Sept. 2015
Original-Text in Deutsch, Lektorat dieser vom Autor geprüften und genehmigten Fassung: Renate Schönfuß-Krause
Prof. Dr. Valerius Geist, der kanadischer Wildbiologe, beschreibt in dieser neuen Arbeit die Symptome und Erscheinungsformen der Echinokokkose (Echinococcus granulosus), einer für den Menschen lebensgefährlichen Erkrankung, ihre Übertragungswege bis letztlich zum Menschen, die Risiken und Verläufe sowie Regeln und Möglichkeiten zur Vermeidung von Infektionen bei Menschen und Haustieren. Dieser Teil der Parasitologie ist im Zusammenhang mit der stetig steigenden Wolfspopulation eine bisher unterschätzte Gefahr.
Leseprobe:
Liebe Kollegen,
Ich bin Kanadischer Wildbiologe, was in dieser Diskussion wichtig ist, denn unsere Ausbildung in Kanada unterschied sich grundsätzlich von der unserer Kollegen in den USA. Wir wurden als
Zoologen, also als Wissenschaftler herangezogen, und nicht als Wildverwalter oder Heger. Deshalb war bei uns Parasitologie Pflichtfach, ein Fachgebiet, von dem unsere US-Kollegen praktisch keine
Ahnung hatten, umso mehr, als es damals, in den fünfziger bis siebziger Jahren in den USA, außer auf Isle Royal, überhaupt keine Wölfe gab. Während wir Kanadier sehr wohl mit den Gefahren, die
von Wölfen ausgehen, schon in unserer Grundausbildung vertraut gemacht wurden, sind unsere USA-Kollegen mit wenigen Ausnahmen mit Parasitologie nicht vertraut. Wildbiologen in den USA und Kanada
sind somit nicht das Gleiche. Wie Sie sehen werden, hatte es Folgen.
An der Universität zu Britisch Columbia in Vancouver, wo ich meine Ausbildung erhielt, war der Parasitologe ein Professor James Adams, welcher als eine seiner Hauptinteressen Echinococcus granulosus untersuchte. Damals wurden Erkrankungen mit diesem Parasiten im Haupthospital in Vancouver behandelt, und Professor Adams hatte Zutritt zu den Operationssälen, wo er die Operationen gründlich fotografierte. Deshalb sahen wir als Studenten offiziell in seinen Vorlesungen über die Echinokokkose, sowie auch privat in seinem Labor, eine Vielzahl seiner ausgezeichneten Farbdias. Professor Adams war ein freundlicher, netter, zurückhaltender Mann, dem - typisch Englisch - jede Übertreibung fremd war. Aber es brauchte diese auch nicht, denn seine Dias waren mit das Schauerlichste, was ich je gesehen habe. Die Worte fehlen einem, um zu beschreiben, wie fürchterlich es in den Organen und Bauchhöhlen der Patienten aussah. Man sah kristallklar die Unterschiede zwischen den fortgeschrittenen Stadien der Infektionen durch Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm) und Echinococcus granulosus (Dreigliedriger Hundebandwurm). Da Professor Adams mit den Chirurgen und Ärzten jahrelang zusammenarbeitete, kannte er bis ins kleinste Detail die Schwierigkeiten der Diagnose, der Operationen und der Diskussionen, wie man dieses oder jenes besser machen könnte. Das bedeutete, dass wir schon als Studenten von Sachen erfuhren, die in keiner Fachzeitschrift standen oder stehen, so z.B. die Versuche an Patienten, die schwer verseucht waren.
Weiterlesen: Zum vollständigen Artikel
Autor: Valerius Geist, Professor Emeritus of Environmental Science,
The University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada,
Original-Fassung in Englisch:
When Do Wolves Become Dangerous to Humans?
Mit einer aktuellen Vorbemerkung
April 14, 2014 By Dr. Valerius
Geist
Final Draft 29th of September 2007
Die Original-Fassung in Englisch können Sie hier lesen.
(http://wolfeducationinternational.com/wp-content/uploads/2014/04/Carnegie-No.1-edited.pdf) Letzter Abruf 08.10.2015
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Fassung in Deutsch:
Wann werden Wölfe gefährlich für die Menschen?
Übersetzung ins Deutsche von Christine Bogs
April 14, 2014 By Dr. Valerius Geist
Endgültiger Entwurf v. 29.9.2007
Die Fassung in Deutsch können Sie hier lesen.
(http://wolfeducationinternational.com/wann-werden-wolfe-gefahrlich-fur-die-menschen/) Letzter Abruf 08.10.2015
Prof. Valerius Geist erklärt wissenschaftlich und historisch begründet die Thematik:
Der Trugschluss des
„absurden Guten“
Der „wundervolle
Ökosystem-Trugschluss“
Der „Trugschluss des
Gleichgewichtes in der Natur“ -
sind dafür Wölfe erorderlich?
Der „Trugschluss über die Wildnis“
Besonders interessant ist die originäre, d.h. vollständige Beschreibung der Thematik
Sieben Phasen, die auf eine
Attacke von Wölfen auf Menschen führen bzw.
Die sieben Phasen der Beute-Erkundung durch Wölfe
weil diese in manchen Medien nur auszugsweise abgehandelt wird.
Autor: Valerius Geist, Professor Emeritus of Environmental Science,
The
University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada,
Original-Fassung in Englisch:
Death by wolves and misleading advocacy.
The Kenton Carnegie Tragedy.
April 17, 2014 By Dr. Valerius Geist
Draft April 22nd, 2008.
Die Original-Fassung in Englisch können
Sie hier lesen.
(http://wolfeducationinternational.com/death-by-wolves-and-misleading-advocacy-the-kenton-carnegie-tragedy-essay-no-2/#wrap) Letzter Abruf 09.10.2015
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Fassung in Deutsch:
Tod durch Wölfe und irreführendes Engagement.
Die Kenton Carnegie Tragödie
Übersetzung ins Deutsche von Christine Bogs
15.8, 2014 By Dr. Valerius Geist
Die Fassung in Deutsch können
Sie hier
lesen.
http://wolfeducationinternational.com/tod-durch-wolfe-und-irrefuhrendes-engagement-die-kenton-carnegie-tragodie/ Letzter Abruf 09.10.2015
Am 8. November 2005 wurde der 22-jährige Student Kenton Joel Carnegie von der Universität von Waterloo, Ontario, Kanada, in Nord Saskatchewan von einem Rudel Wölfe getötet. Während er sicherlich nicht das einzige Opfer von Wolfsangriffen in Nordamerika im letzten Jahrhundert gewesen ist, war es der am besten untersuchte Fall bis heute. Im Verlauf jener Untersuchung wurden Tatsachen entdeckt, die diskutiert werden müssen, da sie bedeutende Auswirkungen für die Handlungsweise im Wildlifeschutz und für die menschliche Sicherheit haben.
Prof. Geist dokumentiert dieses tragische Ereignis aufgrund von forensischen Fakten und von verbürgten Berichten der Personen, die die Überreste des Opfers gefunden hatten und den Fall vor Ort protokolliert haben, analysiert die Ursachen des Vorfalles, setzt sich mit der weiteren behördlichen und medialen Behandlung und Bewertung dieses Ereignisses auseinander und diskutiert deren Ansätze einer anderen Erklärung der Todes-Ursache des Kenton Carnegie.