Druck-Version

Download
Lotzdorf - Radeberg, Planung der Einverleibung 1919
Lotzdorf - Radeberg, Planung der Einverleibung 1919
Radeberg Lotzdorf Einverleibung 100 Jahr
Adobe Acrobat Dokument 300.7 KB


Lese-Version

Lotzdorf - Radeberg, Planung der Vereinigung, Einverleibung 1919

Neunzehnhundert Neunzehn – Radeberg und Lotzdorf planen Einverleibung


Das 1341 urkundlich erstmals erwähnte Lotzdorf stellte schon immer als Nachbarort Radebergs eine Besonderheit dar, ragte doch die Lotzdorfer Flur mit ihrem „Scharfen Zacken“ von jeher tief in Radeberger Gebiet. Der bisher immer selbständige Gemeindeverband samt seinem Flurbezirk musste also Begehrlichkeiten wecken. Mit zunehmender Ausbreitung Radebergs und seiner Bebauung der Flur in Richtung Lotzdorf und Wachau blieb es nicht aus, dass es immer wieder zu Streitigkeiten über die Rechtsverhältnisse an den Grenzstraßen Radebergs und der Gemeinde Lotzdorf mit ihrem „Scharfen Zacken“ kam. Dieser unsichtbare Grenzverlauf verlief auf der Mitte der Badstraße und Friedrichstraße und teilte diese zwei Straßen, mit der jeweiligen angrenzenden Flur auf der rechten oder linken Seite, in Radeberger und Lotzdorfer Zugehörigkeit. Die durch die Bebauung nicht mehr sichtbaren Abgrenzungen der zwei Gemeinden voneinander sowie auch ökonomische Gesichtspunkte führten zu den Bestrebungen einer Vereinigung, die am 1. Januar 1920 vollzogen wurde. Die Schönheit des eigenwillig gelegenen Dorfes, das sich von der Röderaue zum ehemaligen Sandberg in einer Senke schmal hinaufzieht und mit seiner Gemarkung Lotzdorf bis zur Dresdner Heide reicht, konnte in seiner Ursprünglichkeit auch nach der Vereinigung erhalten werden.

Lotzdorf - Radeberg Einverleibung / Vereinnahmung. Radeberger Zeitung vom 3. Januar 1920 mit der offiziellen Bekanntmachung.
Lotzdorf - Radeberg Einverleibung / Vereinnahmung. Radeberger Zeitung vom 3. Januar 1920 mit der offiziellen Bekanntmachung.
Lotzdorf zieht sich von der Röder-Aue bis zum Sandberg östlich der Badstraße. Vorn rechts die „Rasenmühle Lotzdorf“, rechts oben der Schafberg mit dem Friedhof im Hintergrund..  Foto: G. Richter
Lotzdorf zieht sich von der Röder-Aue bis zur Höhe des ehem. Sandberges östlich der Badstraße. Vorn rechts die „Rasenmühle“, rechts oben der Schafberg mit dem Friedhof im Hintergrund. Foto: G. Richter

 

©Renate Schönfuß-Krause                                     

Lotzdorf- Historikerin

 

Januar 2020

 

Quellen: 

·    Stadtarchiv Radeberg: Gemeindebücher Lotzdorf 1839-1919

·    Stadtarchiv Radeberg: Radeberger Zeitung v. 17.12.1919/ 24.12.1919/ 1.1. 1920

·    Ortsgesetz über die Vereinigung der Landgemeinde Lotzdorf mit der Stadt Radeberg

·    Ingo Engemann: Luftbild „Lotzdorfer Zacken“

·    Gunnar Richter, Klaus Schönfuß: Video „Schöne Heimat - Lotzdorf von oben gesehen“