Lotzdorfer Impressionen
Neue Artikel-Serie zur Geschichte von Lotzdorf
© Renate Schönfuß-Krause
Morgenstimmungen an der Großen Röder in Lotzdorf, oberhalb des
Mühlenwehres (an der Langen Aue, der "Langa"). Mit Dank an den Fotografen
© Bernd Lichtenberger für die Genehmigung zur Aufnahme in diese Website.
Die Anwesenheit von Bibern beweist die sehr gute Wasserqualität der Röder.
Rechts ein Beitrag des Journalisten Bernd Lichtenberger zur Serie "Lotzdorfer Impressionen, den er in
"die Radeberger" Nr. 15 v. 13.4.2017 veröffentlicht hat.
Nach diesem kurzen Einführungstext folgt die Artikel-Übersicht.
Seit dem Jahr 2015 arbeite ich an einer Serie zur Geschichte von Lotzdorf, einer bis 1920 selbständigen Gemeinde in einem rechten Seitental der Großen Röder. 1920 wurde Lotzdorf nach Radeberg "einverleibt", d. h. mit Radeberg vereinigt. Aus der bis zum 31.12.1919 eigenständigen Gemeinde wurde am 1.1.1920 ein Radeberger Stadtteil (kein Ortsteil!).
Die Recherchen offenbarten unvermutet eine hochinteressante Dorfgeschichte, eine Entwicklung, die schon im Mittelalter durch die vielen Machtwechsel und Zugehörigkeiten zu stetig wechselnden Herrscherhäusern, ob nun zu den Markgrafen von Meißen bis hin, ab 1410, zur Zugehörigkeit, gemeinsam mit der Stadt Radeberg, unter die Hoheit von Friedrich dem Friedfertigen, dem Landgrafen von Thüringen. 1524 und 1532 werden „einige Lehnleute zu Radeberg und Lotzdorf als zu Pulsnitz gehörig“ erwähnt. Dörfer und Städte wurden vererbt, vertauscht, geteilt unter Erben - Geschichte kann sehr spannend sein!
Das Interessante an Lotzdorf ist, das dieses ehemalige kleine Hufendorf, einstmals eine halbe Stunde Weges nördlich von Radeberg entfernt liegend, schon von jeher auf das Engste mit der Stadtentwicklung Radebergs verbunden war. Lotzdorf war ein unmittelbares Amtsdorf im Churfürstentum bzw. späteren Königreich Sachsen, im Meißner Kreise, und dem Amt Radeberg unterstellt. Es besaß 1 Mühle mit 2 Gängen an der Röder. Die Einwohner Lotzdorfs waren in der Kirche zu Radeberg eingepfarrt, hatten eine eigene Gerichtsbarkeit, später auch ein eigenes Gemeindeamt mit Polizeigewalt und ab 1876 ein eigenes Standesamt. In der Dorfmitte befand sich ein Freigut, das seiner Herkunft nach als ein Richtergut zu vermuten ist. Bereits seit 1682 besaß Lotzdorf eine Schulanstalt, in die auch die Kinder des Nachbardorfes Liegau eingeschult waren. Im Zeitalter der Industriealisierung entwickelte sich das Dorf, einst vor allem von Ackerbauern bewohnt, zunehmend zu einer Wohnstätte für Arbeiter- und Handwerkerfamilien. Durch die Entwicklung Radebergs zur Industriestadt im 19. Jahrhundert und der damit erforderlichen Ausbreitung in nördliche Richtung durch Wohnbebauung, kam es zu einer nahtlosen Verbindung beider Orte, die schließlich zur Vereinigung der Dorfgemeinde mit der Stadtgemeinde Radeberg am 1. Januar 1920 führte (Inkorporation).
Gleichzeitig war Lotzdorf aber auch mit der Entwicklung des Dorfes Liegau eng verbunden. Nachdem der Radeberger Bürgermeister Christoph Seidel 1717 im Tannengrund bei dem Dorfe Liegau die heilsamen Mineral- und Eisenquellen entdeckt hatte und 1719 seinen Plan verwirklichte, ein „Gesundbad“ zu errichten, strömten in der Folge Badegäste, auch auf Quartiersuche, nach Liegau, Lotzdorf und Radeberg. Die gesamte Region, am Röderfluss gelegen, bis hin zum Seifersdorfer Tal und Schloss Hermsdorf, erlebte einen ungeahnten Aufschwung und wurde bekannt. Das Bad, welches in den Folgejahren als das „Radeberger Bad“ bzw. „Augustusbrunnen“ und „Augustusbad“ berühmt wurde, konnte mit seinen hochnoblen Kuranlagen auf viele berühmte, hochdotierte Besucher verweisen und belieferte auch regelmäßig mit seinem berühmten Heilwasser den Dresdner Hof, schon unter der Regentschaft des Sächsischen Kurfürsten und Königs von Polen, August dem Starken. Der Freiheitsdichter Theodor Körner (1791-1813) besuchte mit Studienfreunden aus Leipzig das Radeberger Bad und beschreibt in seinen Briefen die Schönheit der ländlichen Umgebung des Rödertales, der Stadt Radeberg, des Ausblickes vom Silberberg, seiner Wanderung zum Keulenberg. Auch der Porträt- und Historienmaler Gerhard von Kügelgen (1772-1820) war über viele Jahre über die Sommermonate mit seiner Familie als Kurgast im Radeberger Bad zu finden. Er zog jedoch dem dünkelhaften Kurbetrieb der vielen Adligen und Hofbediensteten Dresdens einen Wohnaufenthalt in dem stillen, ländlichen Lotzdorf vor, was sein Sohn Wilhelm von Kügelgen (1802-1867) in seinen „Lebenserinnerungen eines alten Mannes“ anschaulich festhielt. Diese Prominenten ihrer Zeit zogen während ihrer mehrmonatigen Kuren auch ihre Freunde und Malerkollegen in das Rödertal. Große Namen sind dafür verbürgt: Caspar David Friedrich (1774-1840) als bedeutendster Maler der deutschen Frühromantik, der Universalgelehrte und Maler Carl Gustav Carus (1789-1869), der in Wachau geborene Professor der Kunst-Akademie Dresden, Zeichner und Kupferstecher Carl August Richter (1770-1848) und sein Sohn, der Maler der Spätromantik, Professor Adrian Ludwig Richter (1803-1884) u.v.a.m. Sie alle hielten in den kompositorischen Umsetzungen ihrer Bilder die Studien der Region unserer Heimatgefilde fest. Verdeutlicht wird das anschaulich in vielen romantischen Darstellungen. So zog der Reiz der Landschaft des Röderflusses um Lotzdorf, Liegau und das Seifersdorfer Tal herum, immer wieder die Künstler der Dresdner Akademie an und inspirierte sie in ihrem künstlerischen Schaffen. Der Kupferstich „Badescene im Raederflus“ von 1790, gezeichnet vom Prof. der Akademie Johann Christian Klengel (1751-1824) und in Kupfer gestochen von Prof. Gottlieb Wilhelm Hüllmann, beweisen das anschaulich.
Selbstverständlich verbindet mich selbst auch eine persönliche Beziehung mit Lotzdorf - meine Eltern waren beide Lotzdorfer Herkunft. Mein Vater fühlte sich zu seinen Lebzeiten immer sehr stolz als „ Einer von der Friedrichsstraße abstammender“ Ur- Radeberger Einwohner, dem gegenüber meine Mutter scherzhaft mit ihrer Herkunft von der Karlstrasse geneckt wurde, als „Eine aus dem Dorf Lotzdorf abstammende“. Beide Straßen gehen unmittelbar ineinander über und bisher wurde zumeist überliefert, dass die Gemarkungsgrenze Lotzdorfs ab der Karlstraße begann. Erst bei meinen Recherchen für den Artikel „Lotzdorfs ‚Scharfer Zacken‘ am Sandberg und Napoleon Bonaparte“ stellte sich die mehr als ungewöhnliche Konstellation der Lotzdorfer Flur heraus, die bisher ziemlich unbekannt war. Auf der Grundlage Lotzdorfer Eigentumsverhältnisse des Gutsbesitzers Großmann schob sich sein Landbesitz wie ein scharfer Zacken in die Radeberger Flur hinein, bis zu der vormals noch vorhandenen Erhöhung des Sandberges, die erst um 1900 abgetragen wurde. Der „Scharfe Zacken“ war somit eindeutig Lotzdorfer Gebiet und damit ist erwiesen, dass die rechte Seite der Friedrichstraße und die linke Seite der Badstraße zur Lotzdorfer Flur gehörte. Mein Vater war also auch „ein Lotzdorfer Kind“ - ein Kuriosum, was er nun nicht mehr erfahren kann.
Viele Themen meiner Beiträge beruhen auf Überlieferungen aus Erzählungen meiner Mutter Hertha Krause, geb. Grützner (1912-2007) über Dorfereignisse von Lotzdorf, denn sie verlebte Kindheit und Jugend auf einem Lotzdorfer Bauernhof. Aber auch Notizen meines Vaters Johannes Krause (1912-2003) und Berichte und Artikel meines Bruders Günter Krause (1934-2009), der sich als Mitglied der „Arbeitsgruppe Ur- und Frühgeschichte Radeberg und Umgebung“ für die sächsische Bodendenkmalpflege eingesetzt hatte und 1960/61 den berühmten "Backofenfund" (der spätkaiserzeitlich-völkerwanderungszeitliche Hortfund mit Eisengeräten von Radeberg-Lotzdorf) entdeckte und gemeinsam mit Rudolf Limpach und R. Spehr beschrieben hatte und der an zahlreichen anderen Ausgrabungen und Bergungen maßgeblich beteiligt war, fließen in diese Artikel ein. Ein Fundus zu Lotzdorf ist aber auch immer wieder das Stadtarchiv Radeberg. In zunehmendem Maße erreichen mich, seit der Veröffentlichung der Serie in der Heimatzeitung „die Radeberger“, Themenvorschläge von interessierten ehemaligen Lotzdorfer Einwohnern.
ACHTUNG: Alle Einzel-Artikel dieser Serie einschl. der Abbildungen und Faksimiles
unterliegen dem Urheberrecht. Kopien –auch auszugsweise- und gewerbliche Weiterverwendungen sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verfassers gestattet.
©Renate Schönfuß-Krause
Folgende Einzel-Artikel sind bisher erschienen (neueste zuerst):
Von der Ziegelei Lotzdorf zum Ziegelwerk Radeberg Lotzdorf
Die Erfolgsgeschichte einer Ziegelei auf historischem Grund und Boden. Mit einer Vielzahl historisch einmaliger Fotos und Karten.
Stark gekürzt veröffentlicht unter dem Titel "Silberberg Center - ein Name verpflichtet" in "die Radeberger" Nr. 43 vom 30.10.2020
Das Zeithainer Lustlager August des Starken - Kein Lustlager für Lotzdorfer und sächsische Bauern
Ungekürzte Fassung, wird vorauss. leicht gekürzt veröffentlicht in
"die Radeberger" ab Nr. 33 /
2020 vom 21.8.2020
Radeberg und Lotzdorf planen Einverleibung zum 1. Januar 1920
Damit wurde die Gemeinde Lotzdorf zu einer Ortslage von Radeberg.
Ungekürzte Fassung, veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 45 vom 8.11.2019
Vor 100 Jahren - als die Lotzdorfer Einwohner am 1.1.1920 zu Bürgern von Radeberg wurden
Leicht gekürzte Fassung, wird veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 01 vom 10.1.2020
Vizepräsident der I. Kammer des Sächsischen Landtages –
ein Politiker mit Rückgrat
leicht gekürzt veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 47 vom 22.11.2019
Vier Jahre Mord, und ein paar Kränze heute!
Verdammt, wenn ihr das je vergesst!
Erster Weltkrieg - Gedenken, Erich Kästner, Westfront - Ostfront - Opfer, Lotzdorf
Ungekürzte, mit Bildmaterial ausgestattete Fassung.
Gekürzt veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 47 vom 23.11.2018
nicht nur, "wenn Spaniens Blüten blühen", sondern auch in Radeberg (Teil 1 "Grünes Band Radeberg, Leithen, Lotzdorf")
Ungekürzte, mit umfangreichem Bildmaterial ausgestattete Fassung.
Gekürzt veröffentlicht in 4 Folgen in "die Radeberger" Nr. 30 vom 27.7.2018 bis
Nr. 33 vom 17.8.2018
nicht nur, "wenn Spaniens Blüten blühen", sondern auch in Radeberg (Teil 2 "Grünes Band Liegau - Augustusbad, Seifersdorfer Tal")
Ungekürzte, mit umfangreichem Bildmaterial ausgestattete Fassung.
Gekürzt veröffentlicht in mehreren Folgen in "die Radeberger" ab Nr. 38 vom 21.9.2018
Ungekürzte, mit umfangreichem Bildmaterial ausgestattete Fassung.
Gekürzt veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 34 vom 24.8.2018 und
Nr. 35 vom 31.8.2018
Lotzdorfer Mädchen - als die Radeberger Badstraße zur „Dienstmädchen-Straße“ wurde
Als sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch die Stadt Radeberg zu einer modernen Industriestadt entwickelte, begann das "höhere Bürgertum", sich Dienstmädchen zu halten, die für wenig Lohn Arbeiten im Haushalt erledigten und mit ihrer Anwesenheit auch den Stand ihres Dienstherrn herausstellten...
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 22 vom 1.6.2018
Wenn der Bauernhof nicht mehr alle ernährte...
Die Sächsische Landgemeindeordnung von 1838 mit ihrem Ablösegesetz 1839
und die existenzbedrohenden Folgen für die Lotzdorfer Bauern bis hin zur Kinderarbeit.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 14 v. 06.04.2018 und Nr. 16 v. 20.4.2018
Jeder kennt den Osterhasen –
aber das Ostermädchen oder den Osterjungen?
Lächelnde lila Oster-Hasen in überfüllten Osterregalen der Supermärkte kennt wohl fast ein jeder. Aber Ostermädchen oder Osterjungen? Fehlanzeige. Das sind zumeist Begriffe, die uns verlorengegangen sind. Obwohl sie auf das engste mit unserem kulturellen Erbe zusammenhängen...
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 13 v. 29.3.2018
Der "Kalmus-Mann" - und sein Geheimnis;
Lotzdorfer Dorfgeschichten und Dorfleben
"Kalmus ist tot!" Max Hauffe, genannt "Kalmus" - Eine Lebenstragödie - Ein Nachruf. Geschrieben von Edmund Weiß, Buchdruckereibesitzer in Radeberg, Januar 1935
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 02 v. 12.1.2018 und Nr. 03 v. 19.1.2018
Eine Akte aus dem Jahr 1799/1800 im Stadtarchiv Radeberg gibt anschaulich Auskunft darüber, wie aus einer, aus unserer heutigen Sicht, ganz vernünftigen Anfrage und Bitte der Lotzdorfer und Liegauer Bauern an die Radeberger Kirche, den Gottesdienst in den Sommermonaten von Ostern bis Michaelis um eine halbe Stunde zu verschieben, eine unlösbare Streitsache entstand. Eine Demonstration von Macht und Zwang zur Gehorsamkeit...
Veröffentlicht in 5 Folgen in "die Radeberger" Nr. 46 v. 17.11.2017 bis
Kaum einer kennt sie noch, diese Stellen an Bächen, Flüssen, Quellen oder auch in Städten und Dörfern, auf Schlössern und Burgen, an denen in früheren Zeiten Pferde und Zugochsen, aber auch Viehbestände zur Tränke und zur Erfrischung in der heißen Sommerzeit geführt wurden...
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 36 v. 8.9.2017 und Nr. 37 v. 15.9.2017
Jahrhunderte alte Wege - ihre Geschichte und Bedeutung
Veröffentlicht in "die Radeberger" ab Nr. 23 v. 9.6.2017, Nr. 24 v. 16.6.2017
Aufgrund des großen Interesses an diesem Thema ist in
Nr. 28 vom 14.7.2017 ein Nachtrag erschienen.
Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt...
Die harte Arbeit unserer Bauern über Jahrhunderte
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 16 v. 21.4.2017 bis Nr. 19 v. 12.5.2017
Lotzdorf - zwischen modernem Quiz
oder Schild(a)er- Rätsel?
Ein Schild, das Rätsel aufgibt – testen Sie Ihr Wissen!
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 13 v. 31.03.2017
Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen
„Wir armen, armen Mädchen sind gar so übel dran…“
Gedanken zum 8.März – oder „Weiber gehören auch zu den Menschen?“
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 10 v. 10.03. und Nr. 11 v. 17.3.2017
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 06 v. 10.02.2017
Mit Ju-hu und Juch-he - Rodeln im Schnee...
Gebirgsverein Radeberg errichtet 1909 die Rodelbahn Talmühle auf Lotzdorfer Flur
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 05 v. 03.02.2017
Als die "Stollenweibsen" noch die Backstuben belagerten...
Die lange Tradition der Stollenbäckerei, der Stollen als Nahrungsmittel, Tradition und viele historische Details über das Stollenbacken
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 51 v. 23.12.2016 (Teil 2)
Gruß aus Lotzdorf oder „Wir sind Lotzdorf…“ - was Fotos uns erzählen können
Was für eine Freude und auch Überraschung das Auffinden einer über mehr als einhundert Jahre alten Ansichtskarte aus dem Jahr 1909 auslösen kann...
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 49 v. 9.12.2016
Martin Stephan
Spuk im Rödertal oder die Rettung armer Seelen aus (vor) dem Fegefeuer…
Zwischen Spuk und Realität - die Auswanderung sächsischer Lutheraner 1838/39 unter Pastor Martin Stephan führte zur Gründung der Lutheran Church - Missouri Synod unter Carl Ferdinand Wilhelm Walther
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 44 v. 4.11.2016, 45 v. 11.11.2016,
Dazu beachten Sie bitte auch den anlässlich des 500. Reformations-Jubiläums erarbeiteten Artikel
Martin Stephan (Geistlicher) - Carl Ferdinand Wilhelm Walther: Ein Sachse wird zum Luther Amerikas
Auswanderung der Sächsischen Exulanten 1838 nach Amerika
Als die Herbstferien noch Kartoffelferien waren –
mit Kartoffeln stoppeln und „einkellern“
Wichtigster Bestandteil des Kampfes ums Überleben nach dem Zweiten Weltkrieg war die Nahrungsbeschaffung. Nach der "offiziellen" Kartoffel-Ernte und der Feld-Freigabe durch den Flurschutz durften endlich die Städter auf die bereits abgeernteten Kartoffelfelder, um noch die letzten lebenswichtigen Kartoffeln aus dem Erdreich zu hacken...
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 40 v. 7.10.2016 und 41 v. 14.10.2016
"BADESCENE IM RAEDERFLUS“
Damals war’s, als es die Worte „Sexy“ und „Heiß“ noch nicht gab
Ein Kupferstich von J. C. Klengel und G. W. Hüllmann in dem 1790 herausgegebenen Buch „Briefe über das Radeberger Bad“ und einige historische Hintergründe über den Entdecker Christoph Seydel, den Tannengrund, das Radeberger Bad, das Mohr- und Stahlbad Augustusbad sowie einige der berühmten Gäste dieses Bades, wie z.B. Gerhard von Kügelgen, Wihelm von Kügelgen, Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Prof. Carl August Richter, Prof. Adrian Ludwig Richter, der Schriftsteller Jean Paul, Theodor Körner und viele andere.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 38 v. 23.9.2016
Morgen gehen wir zur „Bleeche an de Röder…“
Gegenüber der "Langa", der "Langen Aue", befand sich die "Bleeche" von Lotzdorf. Wie war das eigentlich mit der "Großen Wäsche" und den dafür erforderlichen
Anstrengungen der Frauen vor nicht allzu langer Zeit? Wie viele Arbeitsschritte und beschwerliche Tätigkeiten waren notwendig, um die Wäsche der Familie wieder hygienisch rein in den
Wäscheschrank zu bekommen? Wie sorgten sich die örtlichen Behörden um dieses Thema, um diesen Teil der "Volksgesundheit" und Vermeidung von Infektionen und sogar Epidemien?
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 35 v. 2.9.2016
Es geschah nicht selten, dass am frühen Abend ein Pferdewagen, hoch beladen mit aufgetürmtem Heu oder mit Strohgarben, die Lotzdorfer Straße entlangfuhr. Hohl klapperten die Pferdehufe auf dem Straßenpflaster, und wie bei einem Geisterfahrer war kein Mensch bei dieser seltsamen Fuhre zu sehen... Was steckte dahinter? Über die schwere Arbeit der Bauern beim Einbringen der Ernte.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 32 v. 12.8.2016
Die "Lange Aue" in Lotzdorf, nördlich der "Dreihäuser" - einst ein Badeparadies für die Lotzdorfer Kinder - heute Standort des Klärwerkes Radeberg und ein Rest-Biotop auf Lotzdorfer Flur.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 31 v. 5.8.2016
Napoleon Bonaparte, Zar Alexander I. von Rußland, König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Graf zu Sayn-Wittgenstein, Ludwig Graf Yorck von Wartenburg und viele andere höchste Politiker und Militärs waren 1813, nach Napoleons Rückzug aus Rußland, in Radeberg zu Lage-Sondierungen, Gelände-Besichtigungen und hochrangigen Gesprächen. Nur knapp sind Radeberg und Lotzdorf direkten militärischen Kämpfen entgangen, trotzdem waren die Schäden durch Belagerungen, Requirierungen, Plünderungen u.ä. unvorstellbar....
Veröffentlicht in "die Radeberger" Teil 1 Nr. 28 v. 15.7.2016
Die Welt ist ungerecht - oder
der Irrtum des Wilhelm von Kügelgen
Was uns eine Gedenktafel am Haus Nr. 48 in Lotzdorf aussagt - was sie (leider) nicht aussagt - und
weshalb die Stifter bzw. Gestalter dieser Tafel ungerecht sind
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 27 v. 8.7.2016
„Hilfe, die Zigeuner kommen!"
Zigeuner auch in Lotzdorf. Wie ging man mit ihnen um? Wie behandelte man sie? Staatliche Regeln, Vorschriften und Vorkommnisse aus Akten aus dem Stadtarchiv Radeberg
Veröffentlicht in "die Radeberger" Teil 1 Nr. 19 v. 13.05.2016
Teil 2 Nr. 21 v. 27.05.2016; Teil 3 Nr. 23 v. 10.06.2016
Nah beieinander - ein fast vergessenes
Denkmal in Lotzdorf und ein Kult-Song
Das Kriegerdenkmal mit dem Turnerkreuz an der Ludwig-Richter-Schule Oberschule Lotzdorf erinnert an diejenigen Gefallenen des Ersten Weltkrieges,
die dem Turnerbund Lotzdorf angehörten.
Gleichzeitig zeigt sich die Ludwig-Richter-Schule hochmodern und aktuell mit der Darbietung des Kult-Songs: cupsong lotzdorf
Veröffentlicht in "die Radeberger" Teil 1 Nr. 15 v. 15.04.2016
„Die Galle liegt noch hier,
da muss die Leber nochmal raus!“
...so rief einer der Schüler am "Tag der offenen Tür" am 2.März 2016 in der Ludwig-Richter-Schule Lotzdorf, als er im Biologie-Kabinett beim Zusammensetzen eines menschlichen Torsos die übrig gebliebene und "vergessene" Gallenblase bemerkte...
Stippvisite in einer hochmodernen Schule, trotz Einweihung 1884...
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 15/2016 v. 15.04.2016
Lotzdorf - Flurgrenzen und Markierungen
Den Dorf-Kindern wurde in vergangenen Jahrhunderten bei der Begehung der Flurgrenzen eine besondere Aufmerksamkeit durch die Dorfbewohner zuteil. Die Kinder sollten als die zukünftige Generation der Erben schon frühzeitig die Lage der Grenzverläufe kennenlernen und sich diese als eine Art „Dorfgedächtnis“ auch merken. Damit sie sich die Standorte einprägten, wurden ihnen die Standorte und Eckpunkte der Grenzen regelrecht „eingebleut“...
Eine Methode zum Kennenlernen und Merken waren "Ohrfeigen und Maulschellen für das nachhaltige Gedächtnis der Dorfkinder".
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 13 v. 1.4.2016
Lotzdorf - Ostern im Kriegsjahr 1916
Einige auf einem alten Lotzdorfer Dachboden gefundene Stickereien lassen eine besondere Sicht auf die Vergangenheit vor 100 Jahren, im
"Kriegsjahr Ostern 1916", aufkommen. Diese Stickereien von Ostern 1916 machen nachdenklich.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 11 v. 18.3.2016
Lotzdorfer Schulkinder aus den Heidehäusern – ein Schulweg beinahe wie in Kanada
Die Lotzdorfer Gemarkungsgrenzen reichten vor der Vereinigung mit Radeberg ("Einverleibung") 1920 bis an die Dresdner Straße in Radeberg. Dadurch gehörten die
Heidehäuser in Radeberg zu Lotzdorf. Das hatte auch Auswirkungen auf die Kinder, ihre Einschulung erfolgte in ihrem zuständigen Wohnort Lotzdorf, in der Lotzdorfer Schule. Das wäre nichts
Besonderes gewesen, aber sie hatten dadurch einen nicht alltäglichen Schulweg zu bewältigen, eben beinahe wie in Kanada.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 10 v. 11.3.2016
Lotzdorfer Gasthof an den Heidehäusern – ein Kuriosum?
Wer
weiß heute noch, dass die Radeberger sogenannten „Heidehäuser“, am Stadtrand von Radeberg in Richtung Dresden gelegen, bis zu ihrer
Vereinigung mit Radeberg ("Einverleibung") im Jahr 1920 zu der eigenständigen Gemeinde Lotzdorf gehört haben? Ein Bauantrag von 1897 für einen "Neuen
Gasthof in Lotzdorf" gibt Auskunft.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 09 v. 4.3.2016
Lotzdorfer Bauern und ihre Schätze
Lotzdorfer Fluren haben bedeutsame Bodendenkmale in Form von ur- und frühgeschichtlichen Funden freigegeben, die von der der „Fachgruppe Heimatforschung Radeberg im Kulturbund der DDR“ (Arbeitsgemeinschaft Ur- und Frühgeschichte) ausgegraben und konserviert worden sind. Der Beitrag beschreibt einige dieser Aktivitäten.
Veröffentlicht in "die Radeberger" Nr. 08 v. 26.2.2016
Lotzdorf, Pauline und die 1000-Flammen-Kugel
Der Gasthof Lotzdorf bei Radeberg, erbaut und geführt von Wilhelm Riemer und Pauline Riemer, war eine Legende. Die Biografie beschreibt die Lebensleistung der Familie Riemer und den Aufstieg und Untergang des Gasthof Lotzdorf bzw. Riemers Gasthof mit Gasthaus, Ballsaal, Gästegarten, unzähligen großen und kleinen Veranstaltungen und der berühmten, bereits 1927 installierten "1000-Flammen-Kugel".
Veröffentlicht in "die Radeberger"; Nr. 35/2015, 38/2015 und 39/2015
Beitrag des Journalisten Bernd Lichtenberger zur Serie
"Lotzdorfer Impressionen" in "die Radeberger" Nr. 15 v. 13.4.2017: